Tief empfundene Heimatliebe und eine pfiffige Portion Fernweh spiegeln sich in den kreativen Werken von Sigrid Roos. Breit gefächert ist die Palette Ihrer Arbeiten von Fotografien über Malereien und Collagen bis hin zu Transferdrucken, Arbeiten auf Plexiglas und Fotoüberarbeitungen. Sie ist zwar (noch) nicht so bekannt wie ihr Bruder Andreas (Stüber´s Rhein-Hotel), aber einem ihrer Werke ist immerhin der Sprung über den Großen Teich in eine Kunstsammlung von Billy Wilder´s Tochter geglückt.
Aufgewachsen ohne Internet und Smartphone war ihr Spielplatz die freie Natur rund um
Die Erinnerung daran und Ihre Verwurzelung mit allem, was die Heimat prägt, spiegeln sich in Ihren Werken.
In der Kindheit wurde von morgens bis abends durch die freie Natur gegeistert, im Rhein geschwommen und die geheimnisvollen Schlupfwinkel rund um Wernerkapelle und Burg Stahleck erkundet.
Das Familienleben war ihr immer wichtig. Ein Foto, geschossen zwischen den Weinbergen am Rande von Burg Stahleck, zeigt fröhliche Gesichter der Stüber´schen Sippe, zweite von rechts Sigrid Roos.
„Besonders glücklich“ war sie mit der Betreuung ihrer jüngeren Brüder Andreas und Johannes und dies so oft wie möglich in der freien Natur. Letztere lieferte mit ihren zauberhaften Motiven den Nährboden für die späteren Arbeiten der Künstlerin.
Die Hoteliers-Familie betrieb noch Weinbau in den arbeitsintensiven Steillagen des Mittelrheins, der Fremdenzimmer-Betrieb des Kegelclub-Tourismus lief auf Hochtouren und die Küche hatte bis in die späten Abendstunden geöffnet. Jede Hand wurde gebraucht.
Bruder Andreas, „konnte nicht oft genug beim Kochen dabei sein“, Sigrid hingegen scheute den Hotelbetrieb. Ihr beruflicher Traum wäre die Arbeit mit Kindern gewesen, der Vater indes bestand auf einer Ausbildung als Zahnarzthelferin.
Als kleines Mädchen hat sie bereits leidenschaftlich gerne gemalt. Doch ihr Talent schlummerte viele Jahre unter den Verpflichtungen des Berufslebens und den Aufgaben als Ehefrau und Mutter ihrer Kinder. Eine gesundheitlich bedingte der Pause der Besinnung schließlich brachte die Wende: Alle kreativen Träume aus der frühen Kindheit brachen sich Bahn. Das war 2006 und der Start in ein Leben als Künstlerin!
Mit großer Beharrlichkeit und dem Willen, das Beste zu geben, geht sie seither ihren Weg. Inspiration holte sie sich zunächst mit einer Gruppe gleichgesinnter Frauen auf Stipvisiten bei heimischen Künstlern und großen Vernissagen in Köln, Düsseldorf und Frankfurt.
Das kreative Schaffen wurde immer spannender, schwärmt sie, und entpuppte sich nach und nach als fesselndes Abenteuer.
Ein Besuch der Sommerakademie „Künstlerisches Gestalten“ 2009 machte den Weg frei für das neue Ziel „mehr als nur die Abbildung darzustellen“. Auf Empfehlung von Guido Ludes, Dozent an der Oppenheimer Sommerakademie, wurden andere Lehrmeister aufgesucht und weitere Kurse an Kunstakademien im Allgäu, Augsburg und bei der „Fabrik am Bodensee“ belegt.
sagt sie und „Natur ist die größte Künstlerin“. Durch sie fühlt sie sich immer wieder anregt zur Landschaftsmalerei, die sie kombiniert mit den verschiedensten Techniken, Materialien und der Art der Darstellung.
Auch Foto-Collagen finden sich in ihrem Arbeiten, Fotobearbeitungen, Detailbehandlungen der Landschaft wie Steine, Wurzeln, Äste – auszugsweise, verändert und entfremdet.
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Im Laufe der Zeit hat sie eine eigene Bildsprache entwickelt und neue Materialien zur kreativen Bearbeitung entdeckt wie Schiefer und Asche aus Rieslingknorzen. Inspiration holt sie sich auch beim Blick aufs Wasser und in den Weinanbau, wo sie eine reiche Quelle von Motiven und Strukuren findet, die ihre Gestaltungskraft beflügeln.
wurde durch den Niedrigwasserstand von 2018 angeregt: Gewaltig große Schiefersteine, die Jahrhunderte im Wasser überdauert haben und die der Lauf der Zeit geglättet hatte, wurden mit Mosaiken belegt (Foto unten). Aber auch Findlinge aus den Weinbergen entpuppten sich als ideale Objekte für eine neue Art der Bearbeitung.
Längst beleben Bilder und Fotos ihrer Werke die Räumlichkeiten des Rhein-Hotels und sind dort auch eingebunden in die beliebten Haus- und Küchenpartys, sie zieren die Wände des Weingut Dr. Randolf Kauer und der Bacharacher Eisdiele „Carpe Diem“.
Mit der Fotografie fing alles an! Ursprünglich auf Motivsuche für die Malerei, entwickelte sich bei Sigrid Roos automatisch Schritt für Schritt das Interesse an der fotografischen Darstellung. Auf der Sommerakademie im Saarland besuchte sie bei Peter Baus „die Schule des Sehens“. Das Studium dort brachte ihr den Durchbruch „mit einem gewaltigen Sprung in der Fertigkeit des Fotografierens“.
Einige der Werke haben inzwischen den Besitzer gewechselt, ein Teil davon bis nach Amerika. Ein Gemälde vom Rhein fand gar den Weg in die Kunstsammlung von Billy Wilders Tochter.
Die Sammlung von Sigrid Roos´ Arbeiten ist außerordentlich umfangreich, extrem breit gefächert in ihrer Art der Darstellung und bedient die unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen. Ein beachtliches Werk wie dieses hat es verdient, einem weitaus größerem Publikum gezeigt zu werden.
Viel Glück Sigrid Roos, mir hat jedes Bild gefallen!
Kontakt Roos:
Rheingoldstraße 163, 55413 Oberdiebach / hsroos@gmx.de / 06743 93626