Rund um Bacharach - Ein Blog von Friederike Schikora
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Gute alte Zeit

„die arme Judde-Mädscher“ – mit siebzig Jahren ins KZ

Meine Geschichte widme ich den Bacharacher Zwillings­schwestern Jenny und Bertha Wolff, genannt „die Wolffe-Mädscher“, nach Theresienstadt deportiert, gestorben am 13. und 27.8.1942: Opfer des Holocaust.

Basierend auf der Überlieferung von Zeitzeugen wird die letzte Nacht zweier alter Frauen vor ihrem Abtransport in das KZ erzählt. 

Bis heute wurde kein „Stolperstein“ zum Gedenken an ihr unfassbares Schicksal in Bacharach auf der Straße ausgelegt.

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FRANCESCO – „der kleine Italiener“

(ANFANG DER ACHTZIGER JAHRE):

Ich heiße Francesco. Ich bin ein kleiner Italiener und schon fünf Jahre alt. Mit meinem deutschen Freund Deniz von nebenan teile ich mir das stimmgewaltigste Organ aller Kinder in der Stadt.

Meine Eltern sind stolze Besitzer der Eisdiele Italia in der Bacharacher Oberstraße 2 und rotieren rund um die Uhr in italienischer Hektik. Seit vier Jahren rollen wir jedes Frühjahr mit einem Berg Koffer und Ladungen Spaghetti in Bacharach ein und hoffen auf prächtiges Wetter, damit die Lira in der Kasse klimpern.

 

 

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Krawall-Besuch vom „Ballermann“ (2005 in der „Münze“)

Wer seinen Fuß in die voll besetzte Wohnbehaglichkeit der „Münze“ setzt, wundert sich, dass trotz hautenger Platzverhältnisse kein lärmender Trubel aufkommt. Auch mag er sich kaum vorstellen, dass einmal neuzeitlicher Krawall-Tourismus die beschauliche Idylle torpedieren könnte. 

 

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ewig her:   Z E I T   D E R   L I E D E R

Es war Anfang der fünfziger Jahre, die Dame hoch in den achtzig und ihr Organ den Hund verschreckend stimmgewaltig.

Sie trank drei Glas Riesling-Wein im altehrwürdigen Gasthaus, sang dazu aus vollem Hals und schwebte zwei Stunden später im Zustand paradiesischer Gelöstheit durch die schwere Eichentür wieder hinaus auf unsere „Obergass“. Jeden Donnerstag!

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… da riss sich der Ochs los und rannte durch die Stadt

Es geschah an einem himmelblauen Tag im Juni: Dem Joste-Metzger ging im Schlachthaus ein Zwölf-Zentner-Ochs durch, stürmte ins Freie und setzte die halbe Stadt unter Strom. Gottseidank kam niemand unter die Hufe. Der Koloss hätte ein Blutbad anrichten können.

Er war zunächst in der Wurst-Küche herum gepoltert und dann Richtung Laden gerannt.

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